Dienstag, 07. Juni 2022

Start ins Lager
Um 07.30 Uhr werden wir ins Lager starten.
Über Herisau - Arth Goldau fahren wir mit dem Zug nach Bellinzona. In Bellinzona werden wir einen spannenden Zwischenhalt erleben, bevor wir in unser Lagerhaus nach Stabio weiterreisen werden.

Zwischenhalt Bellinzona
Wenn das Wetter stimmt, werden wir nach Curzútt hochfahren und die Tibetische Brücke "Carasc" besichtigen.
Bei sehr schlechter Witterung werden wir eine Stadtführung und eine Besichtigung der Burgen von Bellinzona ins Auge fassen.



Die Tibetische Brücke "Carasc"
Die Tibetische Brücke "Carasc" beim Monte Carasso in der Nähe von Bellinzona ist 270 Meter lang. Sie ermöglicht die Überquerung des unwegsamen Tals, das die Gemeinden von Monte Carasso und Sementina trennt. Geniessen Sie die tolle Aussicht und den Adrenalinkick beim Überqueren einer der längsten Hängebrücken der Schweiz.
Kirche San Barnárd
Die Erbauung der Kirche San Barnàrd geht auf das 11. und das 12. Jahrhundert zurück, obwohl schriftliche Belege nicht vorhanden sind. Zwei architektonische Umbauarbeiten haben im Laufe der Jahrhunderten stattgefunden.
Währen des zweiten Umbaus im darauf folgenden Jahrhundert, wurden die Kapelle und die Sakristei hinzugefügt und die Apsis umstrukturiert. Was die Fresken betrifft, scheinen die "Madonna del Latte (Madonna mit Kind)“ und das „San Cristoforo“ die Ältesten zu sein und aus der Mitte des 14. Jahrhunderts zu stammen.
An der nach Norden gerichteten Wand, finden wir die Bilder von 1427: die Allegorie der Monate, die Anbetung der Könige, die Kreuzigung und Gruppe der Heiligen.
Nach dem Ausbau ab der zweiten Hälfte der 15. Jahrhunderts, wurden die neuen Wände von Cristoforo e Nicolao da Seregno gemalt. Die Abbildungen in der neuen Kapelle und Apsis hingegen stammen aus dem spätem 16. bis anfangs 17. Jahrhundert. In den ersten Jahrzenten des 18. Jahrhunderts beginnt der Verfall.
Obwohl die Kirche zwischen dem Ende des 11. und dem Anfang des 12. Jahrhunderts gebaut wurde, erfolgte die Einweihung erst später, weil Bernardo da Chiaravalle im Jahr 1153 starb, und dann im 1174 heiliggesprochen wurde.
Damals war es ein kleines romanisches Oratorium, welches etwa die Hälfte der heutigen Länge aufweiste: es erstrecke sich bis zum gegenwärtigen Anfang der Allegorie der Monate und bestand aus einem Kirchenschiff und einer halbrunde Apsis (mit Chor und Altar) getrennt durch ein Holzgitter.
Im Jahr 1450 wurde die Kirche San Barnàrd weiter vergrössert: der Grundriss wurde verdoppelt und die Struktur wurde mit einem kleinen Bogengang und einen Turm ergänzt. Dann fängt die Arbeit der Seregnesi an: Cristoforo und sein Neffe Nicolao.
Die Seregnesi sind zwei Künstler, die aus einem kleinen Dorf der Brianza stammen, Seregno, und nach Lugano übersiedelten. Sie arbeiteten im ganzen Tessin, vor allem im Sopraceneri, während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das „Letzte Abendmahl“ ist ein Werk von Onkel Cristoforo. Während der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, mit dem Anbau der Kapelle von San Nicola, der Sakristei, dem Umbau und der Erweiterung der Apsis, nimmt die Kirche San Barnàrd seine endgültige Form an.



Lagerort Stabio
Die zahlreichen archäologischen Funde im Gemeindegebiet lassen den Schluss zu, dass Stabio bereits in der Eisenzeit und im Hochmittelalter ein Ort von einer gewissen Bedeutung war. Die zentrale Bedeutung des Ortes für die Region zeigte sich vor allem in der Römerzeit, als Stabio zum Kur- und Erholungsgebiet wurde; 1937 konnten die Ruinen einer großen Villa ausgegraben werden, die bestimmt einer bedeutenden Persönlichkeit gehört hatte. Ferner wurden eine Kultstätte des heidnischen Gottes Merkur und Gräber aus der Zeit der Langobardenherrschaft im Mendrisiotto entdeckt, weitere Zeichen für den alten Ursprung dieses Dorfes.
Die Entwicklung der ländlichen Wirtschaft in Stabio ist repräsentativ für den ganzen Bezirk. Sie gründete in der Tat auf einer Subsistenzlandwirtschaft, zunächst mit dem Anbau von Weizen und anderen Getreidesorten und später mit der Seidenraupenzucht und Seidenspinnerei. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde aber der Anbau des Maulbeerbaums aufgegeben und die bäuerliche Landschaft veränderte sich und ließ Raum für den Tabakanbau zur Herstellung von Zigarren. Es entstanden deshalb überall im Unteren Mendrisiotto kleine Fabriken; die Industrie gedieh bis in die erste Hälfte des folgenden Jahrhunderts; sie machte dann Wein- und Gartenbau Platz, das sind zurzeit die einzigen noch sichtbaren Zeugen der landwirtschaftlichen Vergangenheit der Region.
1876 machte das politische Leben von Stabio Schlagzeilen in der Presse: Ein Feuergefecht zwischen Liberalen und Konservativen in der Nähe der Bagni Ginella forderte drei Todesopfer. Die „Ereignisse von Stabio“, wie man damals sagte, verschlechterten das bereits angespannte politische Klima des Kantons zusätzlich. Diese Spannung führte zur letzten liberalen Revolution von 1890 und damit zu einer Bundesintervention und das damals als fortschrittlich betrachtete Verhältniswahlrecht fand in die Tessiner Politik Eingang.


